Yotsuba mit 〜たい放題
Und schon wieder habe ich ein Beispiel dafür, wie schnell man neu gelernte Grammatik in echten Materialien finden kann. Wieder in よつばと! Band 12.
Grammatikalisch geht es um ~放題. Wobei man von Grammatik wahrscheinlich gar nicht reden kann, weder auf Bunpro noch in “Praktische Grammatik der japanischen Sprache” (Martina Ebi) finde ich es.
放題 kennt man vor allem aus 食べ放題 und 飲み放題 (All you can eat und All you can drink). NativShark beschreibt es so, dass 放題 als Suffix an einem Wort beschreibt, dass es kein Limit gebe, man könne so viel tun, wie man wolle.
So weit, so unspektakulär. Jetzt schreibt NativShark aber, dass man 放題 nicht nur an den Stamm eines Verbs anhängen kann, sondern zum Beispiel auch an 〜たい (wollen).
Und wie der Zufall es so will, kommt genau das auch in einer Szene von よつばと! vor. Yotsuba ist beim Camping und an der Stelle, wo sie campen, ist sonst überhaupt nichts los. Die Kinder kommentieren “Hier ist gar nichts” und Yotsuba ruft (Yotsubas Texte sind immer vollständig in Hiragana geschrieben):
やりたいほうだいだ!!
Nehmen wir das mal Stück für Stück auseinander: Wir haben das Verb やる = tun. Davon dann die 〜たい-Form やりたい = tun wollen. Daran angehängt ~ほうだい zur Betonung von Grenzenlosigkeit. Und am Ende noch die Kopula だ. Das wäre in Umgangssprache meiner bisherigen Beobachung nach nicht nötig, gibt dem Gesagten dann hier meiner Einschätzung nach einfach noch mehr Feststellungscharakter.
Übersetzen würde ich den Satz mit “Wir können tun, was wir wollen!”.
Praktischerweise hat Wadoku einen eigenen Eintrag für やりたい放題: “Tun, was man möchte; Handeln nach Belieben”. Passt!
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